Gemeinsames Lernen – alle profitieren davon!

An der Friedrich-Ebert-Schule arbeiten Schüler*innen mit Gymnasialempfehlung, wie sie es schon aus der Grundschule kennen, in denselben Lerngruppen wie Kinder mit Real- oder Hauptschulempfehlung. Gemeinsam lernen bedeutet aber nicht, dass alle immer das Gleiche machen. Die Aufgaben werden in den meisten Fächern auf verschiedenen Niveaus deutlich differenziert, sodass jede*r die eigenen Stärken und Schwächen einzuschätzen lernt und niemand sich ausgebremst oder abgehängt fühlt. 

Denn die Erfahrung zeigt, dass viele Empfehlungen, die nach dreieinhalb Schuljahren für den weiteren Bildungsgang der Kinder ausgesprochen werden, nicht zutreffend voraussagen, welcher Schulabschluss am Ende tatsächlich erreicht werden wird.  Das liegt natürlich daran, dass sich viele Schüler*innen im Zeitraum von der 5. Klasse bis zur 10. Klasse in Bezug auf Persönlichkeit, Arbeitshaltung, Lernbereitschaft und Selbstbewusstsein noch sehr stark entwickeln. Diese Entwicklung können wir mit unseren individualisierten Arbeitsplänen fördern. Durch den Einsatz von Tablets für alle neuen Schüler*innen ab Sommer 2022 werden uns dafür noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen. 

Zugleich stellen wir durch die gemischten Lerngruppen sicher, dass auch alle voneinander lernen können. Zugleich besteht immer die Möglichkeit, in dem Fach, in dem man anfangs noch Schwierigkeiten hat, im Laufe der Jahre noch den Anschluss an das nächsthöhere Niveau zu schaffen.

Keine Hektik und näher am Biorhythmus – unser "Schulalltag"

Beispielstundenplan aus Klasse 5
Beispielstundenplan aus Klasse 5

Ein normaler Schultag beginnt an der FrESch erst um 8:15 Uhr. Die Schüler*innen können somit ausgeschlafen und entspannt in der Schule ankommen. Die Schule öffnet aber bereits für Frühaufsteher um 7.30 Uhr. Nach der ersten Doppelstunde gibt es eine Pause zum Spielen, Lesen und Frühstücken. Nach einer weiteren Doppelstunde beginnt um 11:40 Uhr die einstündige Mittagspause. Die Mittagspause nutzen viele Schüler*innen für ein Essen in der Mensa. Nach der Mittagspause haben die Schüler*innen bis um 15:50 Uhr Unterricht oder können eine AG belegen. Das AG-Programm wurde nach den Interessen der Schüler*innen zusammengestellt, sodass viele Angebote sehr gefragt sind. 

Von 15:50 bis 16:30 Uhr bieten wir für Fünftklässler*innen bei Bedarf eine Betreuung an. 

Und dann zu Hause noch die Hausaufgaben? Nein! Ihre Mathe-, Deutsch- oder Englischaufgaben erledigen die Schüler*innen während des Lernateliers, die wie die Schulfächer im Stundenplan ausgewiesen sind.

Noch mehr Selbstständigkeit – durch eigenverantwortliches Lernen

Alle unsere Schüler*innen lernen gemeinsam bis zur 10. Klasse aber nicht alle Kinder erreichen ihre Ziele auf gleichem Weg. Je nach Lerntyp und Lerntempo brauchen Kinder unterschiedliche Aufgabenformate und Lernmaterialien mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Zudem begleiten die Fachlehrer*innen die Kinder bei ihren Lernprozessen. Wir differenzieren unseren Unterricht so, dass wir gleichzeitig fördern und fordern. Die Kinder lernen dabei, ihr Lernverhalten einzuschätzen und Verantwortung dafür zu übernehmen. Durch individuell passende Lernerfolge wird das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt. Die Individualisierung des Unterrichts findet sowohl im Fachunterricht aber auch insbesondere im Lernatelier statt. Im Lernatelier arbeiten die Schüler*innen eigenverantwortlich an Lernbausteinen aus den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Es umfasst 12 Wochenstunden, in denen die Schüler/innen nach eigenem Tempo ihre differenzierten Aufgaben erledigen. Kleine vom Schüler selbst terminierte Zwischentests geben Rückmeldung darüber, ob Lernziele erreicht wurden. Die Schüler*innen organisieren und reflektieren ihre selbstständige Arbeit in ihrem Logbuch und erhalten in einem wöchentlichen persönlichen Lernberatungsgespräch ein Feedback von ihren Klassenlehrer*innen.

Zusammenarbeit, die funktioniert - Projektunterricht

Neben dem individualisierten Lernen spielt aber auch die Teamarbeit und das Arbeiten in Gruppen beim Erwerb von fachlichen und aber auch sozialen Kompetenzen eine wichtige Rolle.

Fragen wie: Wer spricht wann in meiner Arbeitsgruppe?  Wer bringt welche Materialien mit? Wie einigen wir uns auf ein Thema? werden bei uns Zeit und Raum gegeben. Wir üben Verfahren, Strategien und Methoden für das Arbeiten in Gruppen und das Präsentieren von Ergebnissen ein. Für das kooperative Lernen gibt es ein Fach im Stundenplan: Projekt. Der Projektunterricht umfasst im Jahrgang 7 zwei Schulstunden in der Woche, in den Jahrgängen 8, 9, und 10 vier Schulstunden. Viele Themen aus den Bereichen Naturwissenschaften, Gesellschaftslehre, Religion und Ethik können die Schüler*innen selbst mitbestimmen.

Bitte keine Nachhilfestunden - lieber Herausforderungen!

Unsere Schüler*innen sind verschieden. Die eine ist eine gute "Mathematikerin" mit Problemen bei der Rechtschreibung, der nächste schreibt kreative Geschichten und hat Probleme mit der Bruchrechnung. Viele Eltern haben Nachhilfestunden "eingekauft", wenn sie ihre Kinder mit Problemen in einem Fach wie Mathe oder Deutsch konfrontiert sahen. Mit dieser Situation waren wir unzufrieden. Daher haben wir das Lerrnen durch differenzierte Arbeitsaufträge noch stärker individualisiert und können so individuelle Stärken noch mehr fördern und individuelle Schwächen noch stärker beheben.